Die Stosswellentherapie (ESWT) ist eine medizinisch-wissenschaftlich anerkannte Behandlungsmethode.

Die Stoßwellen bewirken im Gewebe eine „biomechanische Rückkopplung“ und die „Ausschüttung von Botenstoffen“, die sowohl Reparaturprozesse als auch durchblutungsfördernde Prozesse einleiten. Der Heilungsverlauf ist abhängig von der Schwere der Erkrankung und ist in den überwiegenden Fällen nach wenigen Wochen erfolgreich abgeschlossen.

Es gibt 2 Formen der Stoßwellentherapie: radiale und fokussierte Wellen.

Radiale ESWT:
Die Stoßwellen umfassen die gesamte Schmerzzone. Radiale Stoßwellen werden auch als radiale Druckwellen bezeichnet.

Fokussierte ESWT:
Diese sind kurzwellig und der Fokus des Stoßes liegt in der Tiefe. Diese Eindringtiefe kann am Gerät variiert werden.

Indikationen der radialen Stoßwellentherapie:

Damit lassen sich ca. 70 bis 90 % der Beschwerden langfristig gut bis sehr gut verbessern.

  • ·         Tennis- und Golferellenbogen
  • ·         Chronische Schultersehnenbeschwerden mit und ohne Verkalkungen
  • ·         Fersensporn
  • ·         Tibiakantensyndrom
  • ·         Achillessehnenbeschwerden
  • ·         Chronische Faszienschmerzen im Rücken-, Schulter- und Nackenbereich

Indikationen der fokussierten Stoßwellentherapie:

Hier werden punktförmige Schmerzen im Übergangsbereich Sehne/Knochen/Muskelansätze behandelt.

  • ·         Kalkschulter
  • ·         Tennis- und Golferellenbogen
  • ·         Fersensporn
  • ·         Achillessehnenbeschwerden
  • ·         Chronische Entzündungen der Sehnenansätze am Schultergelenk
  • ·         Schleimbeutel/Sehnenansatzentzündungen am Hüftknochen
  • ·         Schleimbeutelentzündung an der Kniescheibenspitze
  • ·         Falschgelenke (Pseudoarthrosen)

Welche Therapieform ist am besten?
Grundsätzlich wird die radiale Stoßwellentherapie nur für Weichteilbereiche verwendet. Therapie in Knochen- oder Knorpelnähe ist die Domäne der fokussierten Therapie. Oft ist es sinnvoll eine Kombination verschiedener Therapieformen, oder auch die Kombination beider Stoßwellen durchzuführen. Aufgrund der stark divergierenden Anschaffungs- und Wartungskosten der radialen und fokussierten ESWT sind die Kosten für den Patienten unterschiedlich hoch.

Wie viele Anwendungen der Stoßwellentherapie werden benötigt?
In der Regel werden bei der fokussierten ESWT 2-3 und bei der radialen ESWT 3-6 Anwendungen bei den meisten Erkrankungen benötigt. Die einzelnen Anwendungen werden in der Regel im Abstand von 1-2 Wochen durchgeführt.

Ab wann ist der Behandlungserfolg spürbar?
Das hängt unter anderem von der Art der Erkrankung ab. Bei Schulterschmerzen durch eine Kalkschulter kommt es relativ rasch zu einer Linderung. Beim Fersensporn kann der Erfolg noch einige Wochen auf sich warten lassen.

Stosswellentherapie – Rückerstattungskosten von Krankenkassen
Achtung, der Stand der Refundierung kann sich jederzeit ändern! Bitte erkundigen sie sich bei Ihrer Krankenkasse auf wieviel sich der aktuelle Tarif beläuft.
Es werden auch nicht alle derzeit medizinisch möglichen Indikationen refundiert!

Kostenübernahme div. KK, Stand September 2022:

  • SVS:
    1. Orthopädische Indikationen:
    · Tendinitis Calcarea der Schulter,
    · Fasciitis Plantaris (mit und ohne Fersensporn),
    · Epicondylitis humero radialis,
    · Pseudarthrosen nach gestörter Frakturheilung.

    2. Bei folgenden Indikationen als Einzelfallentscheidung durch unsere Landesstellenärzte:
    · Bursitis trochanterica,
    · Patellaspitzensyndrom,
    · Achillodynie,
    · Osteochondrosis dissecans.
    Hier müssen neben der Indikation folgende Faktoren dokumentiert vorliegen:
    · Schmerz durch mindestens 6 Monate plus
    · erfolglose konservative Therapie durch mind. 3 Monate (mit genauen Angaben dazu im Antrag),
    · ggf. vorangegangene erfolglose Operation.

    Beim Kostenersatz für Stoßwellentherapie handelt es sich um eine Dreimonatspauschale. Dies bedeutet, dass sämtliche Behandlungen, die ab Beginn innerhalb von drei Monaten durchgeführt und in Rechnung gestellt werden, mit dieser abgegolten sind.

    Abhängig davon, ob es sich um Stoßwellenbehandlungen im Hoch- bzw. mittelenergetischen Bereich oder um solche im niederenergetischen Bereich handelt, beträgt der Kostenzuschuss laut Satzung:

    – Dreimonatspauschale für extrakorporale Stoßwellenbehandlungen im Hoch- bzw. mittelenergetischen Bereich (fokussierte ESWT): € 192,-, jedoch maximal 80% des Rechnungsbetrages
    – Dreimonatspauschale für extrakorporale Stoßwellenbehandlungen im niederenergetischen Bereich (radiale ESWT): € 38,- jedoch maximal 80% des Rechnungsbetrages
    In jedem Fall empfiehlt es sich die geplante Behandlung im Vorhinein zur Vorabbewilligung einzureichen.

  • ÖGK:
    Nur für fokussierte ESWT bei
    1. Fasziitis Plantaris,
    2. Tendinitis Calcarea der Schulter (Kalkschulter).
    Verordnung mit Angabe der Diagnose und des Gerätetyps. Grundsätzlich muss die Behandlung auch vom medizinischen Dienst der ÖGK bewilligt werden, die Bewilligungspflicht ist aber während der Dauer der Covid 19-Pandemie ausgesetzt.

    Bei Vorliegen der notwendigen Voraussetzungen kann nach Einreichung der saldierten Honorarnoten eine Kostenerstattung in der Höhe von € 49,82 pro Behandlung geleistet werden. Dieser Kostenersatz kann für maximal 5 Behandlungen innerhalb von 6 Monaten pro Krankheitsfall geleistet werden.

  • KFA: (lt. Website)
    Voraussetzung ist, dass eine der folgenden Diagnosen vorliegt:

    – Kalkschulter (Tendinitis calcarea)
    – Tennisarm/Golferarm (Epicondylitis)
    – Plantarfasziitis
    – Achillessehnenschmerzen (Achillodynie)
    – Tibiakantensyndrom
    – Patellaspitzensyndrom (Jumper’s knee)
    – Trochanter Tendinopathie
    – Bursitis trochanterica/olecrani

    -) kleine Gelenke (Ferse, Ellenbogen, Hände)
    pro Patientin bzw. Patient pro Jahr und pro Gelenk maximal dreimal verrechenbar € 45,-
    -) große Gelenke (Schulter, Hüfte, Knie)
    pro Patientin bzw. Patient pro Jahr und pro Gelenk maximal dreimal verrechenbar € 81,-

  • BVA: (lt. Tel. vom 19.09.2022)
    Wie folgt werden die ESWT-Therapien refundiert:
    2 Sitzungen zu jeweils 60% danach muß eine 3-monatige Pause erfolgen, wenn keine Besserung eingetreten ist, können nochmals 2 Sitzungen durchgeführt werden. Hiernach muß dann eine 1jährige Pause eingehalten werden. Dieses Szenario kann bis zu 4 x erfolgen. Ab der 5. Serie muß eine Begutachtung vom Chefarzt erfolgen!

    Es ist lt. telefonischer Auskunft keine Bewilligung vorab nötig.

    Voraussetzung ist, dass eine der folgenden Diagnosen vorliegt:
    – Kalkschulter (Tendinitis calcarea)
    – Epicondylitis radialis+ulnaris
    – Plantarfasziitis
    – Achillessehnenschmerzen (Achillodynie)
    – Patellaspitzensyndrom (Jumper’s knee)
    – Fersensporn
    – Bursitis trochanterica/olecrani
    – Pseudoarthrose, Knochenarthrose
    – Osteochondritis
    – Adduktrorensyndrom
    – Stressfraktur
    – M. Schlatter
    – Speichelstein
    – Myofasziales Syndrom (ausgenommen Fibromyalgie)
    – Muskelläsionen

Unsere Ordination kann beide ESWT Formen anbieten:

Die hochenergetisch radiale Stoßwelle mit unterschiedlichen Vorläufen der Firma LIKAWAVE, mit Kosten von € 70,00 pro Sitzung und die hochenergetisch fokussierte Stoßwelle der Firma Storz-Duolith zum Preis von € 140,00 pro Sitzung.